Anime 2016 – Teil 3: Die Awards

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Ach ja, der letzte Teil der Reihe über Anime 2016 dreht sich um einzelne kleine Kategorien, über welche ich nicht im Hauptteil reden wollte. Crunchyroll hat 2017 das erste mal ihre Awards für 2016 abgehalten und ich finde es an sich eine ziemlich nette Idee. Ich hatte auch überlegt, ob ich es richtig groß aufziehen wollte, wie es zum Beispiel Under The Scope mit seinen UTS Awards gemacht hat, aber habe mich aber am Ende dagegen entschieden, weil es zu viel werden würde.

Wie dem auch sei, hier sind meine Favoriten in den Kategorien bester männlicher und weiblicher Charakter, beste Animation, sowie OST, Opening und Ending.

Bester männlicher Charakter

Reigen

Gewinner: Reigen (Mob Psycho 100)

Weitere Nominierungen:

  • Yakumo (Shouwa Genroku Rakugo Shinjuu)
  • Josuke (JoJo’s Bizarre Adventure: Diamond is Unbreakable)
  • Shouya (A Silent Voice)
  • Agetarou (Tonkatsu DJ Agetarou)

Agetarou, Shouya und Josuke sind alle in ihrer Hinsicht sehr interessant. Agetarou lernt sowohl die Bedeutung seiner neu gefundenen Leidenschaft, als auch seine bekannte “Pflicht” kennen und vollbringt somit die Symbiose beider Seiten des Anime, Shouya ist zu einen fast unangenehmen Punkt relatable und sein Versuch sich zu bessern ist einfach lobenswert und emotional packend und Josuke schafft es für mich perfekt sowohl den eher spielerischen, als auch den ernsten Ton des vierten JoJo-Teiles einzufangen, widerzuspiegeln und durchgehend sympathisch zu sein.

Yakumo besitzt unglaublich viel Tiefe und der einzige Grund, warum es nicht für den ersten Platz gereicht hat ist, dass ein Großteil sich erst in der zweiten Staffel auszahlt, während der Gewinner bereits ab Sekunde eins überzeugt. Außerdem ist Reigen am Ende des Tages einfach der Man. Er mag zwar um Gottes Willen kein ideales Vorbild sein, aber dennoch kann ich nicht anders, als zu ihn hochzuschauen. Dazu kommt noch seine vielschichtige Beziehung zu Mob und man erhält einen sehr runden, wenn aber noch nicht ganz abgeschlossenen Charakter… außerdem, sein Auftreten in der letzten Folge ist göttlich und lustig zugleich. Was für eine Legende.

Bester weiblicher Charakter

Galko

Gewinner: Galko (Please tell me! Galko-chan)

Weitere Nominierungen:

  • Chitose (Girlish Number)
  • Rem (Re:Zero -Starting Life in Another World-)
  • Aoba (New Game!)
  • Suzu (In this Corner of the World)

Weiter geht es mit dem besten weiblichen Charakteren, wobei aber angemerkt werden muss, dass es sich hierbei nicht um einen Waifu-Award handelt, weil ich das ganze Konzept von Waifus nicht ganz nachvollziehen kann… ich meine, es wäre [REDACTED], aber egal.

Suzu hat den Vorteil, dass sich quasi der gesamte Film um ihr dreht und wie sie ihr Leben lebt. Ihr Charakter strahlt überwiegend mit alltäglicher Tiefe, was den Film seinen besonderen Flaire gibt. Aoba ist hingegen wieder einmal so ein Fall von “Same”. Keine wirkliche Ahnung, wie man letztlich hier hergekommen ist, immer panisch und unsicher, während man von Leuten umgeben ist, zu denen man aufblickt, aber immerhin durchgehend versucht sein Bestes zu geben. Ja, same.

Rem ist vielleicht ein wenig schwieriger für mich zu erklären, also belassen wir es fürs erste dabei, dass einzelne ausgesprochen starke Szenen einen Charakter für mich machen können und Chitose fängt eine erstaunlich gute Balance zwischen einem Charakter, welcher nur so überläuft von Fehlern und einer Figur, welche man sich bessern sehen will, ein.

Doch mein Pick für den besten weiblichen Charakter wäre letztlich Galko. Nicht nur zerstört sie jedes einzelne Stereotyp, welches sie in die Finger bekommt, sondern ist sie dabei auch noch unglaublich ehrlich und hilfsbereit, welches den ganzen Anime nicht nur lustig, sondern auch unglaublich wholesome macht. Sie ist die echte Power-Fantasy, von der alle reden sollten.

Beste Animation

Gewinner: Mob Psycho 100

Weitere Nominierungen:

  • Flip Flappers
  • Occultic;Nine
  • New Game!
  • KonoSuba: God’s Blessing on This Wonderful World!

Beim nächsten Thema bin ich mir tatsächlich ein wenig unsicher, weil der Oberbegriff Animation viel zu viele kleine Aspekte der visuellen Produktion zusammenfasst, also unterteilen wir diesen einfach und geben jedem irgendwie einen Preis.

KonoSubas Comedy würde wahrscheinlich ohne seine, sagen wir mal, “freieren Nutzung” von Animation und off-model Charakteren nicht so gut funktionieren, würde es wie ein eher traditionell guter Anime aussehen. Auf der anderen Seite sitzt New Game!, welches mit seinen konsistent gut aussehende Charakter-Animation sich nicht zu verstecken braucht.

Sowohl Yuri!!! on Ice, als auch Kabaneri of the Iron Fortress sind äußerst beeindruckend in den Szenen anzusehen, wo es wirklich zählt, namentlich in einigen der Eiskunstlauf-Routinen und in den bombastischen Set-Pieces. Occultic;Nine hingegen hat wahrscheinlich die interessanteste Direction und generellen Look.

Dann gibt es noch die zwei großen Favoriten: Flip Flappers hat wahrscheinlich mit seinen Charakteren und Hintergründen den besten Design-Sense und würde es nur um die reine Animation gehen, womöglich auch dies gewinnen, wäre Mob Psycho 100 nicht ein absolutes Bollwerk an fantastischer Sakuga und würde auch sonst mit fast jedem Anime den Boden wischen.

Dieses Jahr hatte eine Menge gutes Zeugs aus den verschiedensten Bereichen, dass ich mir fast nicht traue eine definitive Antwort darauf zu geben, welcher Anime selbst nur für mich nun am besten aussieht. Es wäre wahrscheinlich ein knappes Rennen zwischen Flip Flappers und Mob Psycho 100, aber belasse ich es erst mal bei Mob Psycho.

Bester OST

OST

Gewinner: KonoSuba: God’s Blessing on This Wonderful World!

Weitere Nominierungen:

  • ERASED
  • Your Name.
  • A Silent Voice
  • Kabaneri of the Iron Fortress

An der nächsten Kategorien sollte man hoffentlich merken, dass ich echt keine wirkliche Ahnung von Musik habe.

Kabaneri ist gefühlt ein Selbstgänger, weil jeder Sawano-Soundtrack irgendwas mit meinem Gehirn macht, um es zu lieben, Your Name. hätte es wahrscheinlich alleine schon wegen Radwimps Insert-Songs verdient und A Silent Voices Soundtrack ist so ein wichtiger Teil seiner Narrative, dass man sich diesen nicht wegdenken könnte, während ERASEDs OST immer die passende Atmosphere schafft.

Wie gesagt, hätte ich tatsächlich Ahnung von Musik, könnte ich mehr sagen. Stattdessen gehe ich mit den OST, welcher mir am besten im Kopf geblieben ist, nämlich der von KonoSuba. Jedes Mal wenn ich auch nur einen kleines Stück von diesen höre, werde ich mental zur jeweiligen Szene zurückgeschleudert und mein Tag wird ein kleines bisschen besser. Dazu kommt, dass er für einen Comedy-Anime erstaunlich vielfältig ist: Von aufregend und episch, über sexuell frustrierter Fahrstuhlmusik und wie auch immer man es beschreiben würde, wenn Aqua wieder mal irgendwas dummes getan hat. Der KonoSuba Soundtrack ist wie der Anime selbst – Für mich einfach das Beste.

Bestes Opening

Gewinner: JoJo’s Bizarre Adventure: Diamond is Unbreakable OP3

Weitere Nominierungen:

Als es tatsächlich darauf ankam, war es erstaunlich schwierig mich auf nur einige Nominierungen zu einigen.. die Liste war lang. Von einzelnen Geschichten, welche den Anime wunderbar wieder spiegeln, über animationstechnische Brillanz, bis hin zu metaphorischer Sinnesüberschwemmung, war alles vertreten, was ich in einen Opening wertschätze.

Der Gewinner wurde letzten Ende nach Bauchgefühl bestimmt und wird sich wahrscheinlich das nächste Mal ändern, wenn man mich fragt. Das dritte JoJo Opening passt einfach wie die Faust aufs Auge und besonders die kleinen Änderungen für den letzten Abschnitt der Story waren ein sehr schöner Touch. Obwohl es weder von der Musik, noch den Visuals einzeln den Topspot übernimmt, ist das Zusammenspiel etwas unglaublich sehenswertes.

Bestes Ending

Gewinner: Flip Flappers ED

Weitere Nominierungen:

Bei den Endings hingegen, konnte ich die Anzahl tatsächlich gut begrenzen.

Mob Psycho 100 erzählt eine in sich selber geschlossene kleine Geschichte über Reigens Alltag und wie Mob wortwörtlich Farbe in sein Leben gebracht hat. Außerdem ist es mit Paint-on-Glass animiert worden, welches unglaublich interessant und gut aussieht. KonoSubas Ending nimmt einen Großteil der Energie des Anime raus und gibt stattdessen einen ungewohnt ruhigen Einblick in das alltägliche Leben der Bande, welches nun tatsächlich friedlich und wholesome ist. Ich meine, schaut euch an wie Megumin versucht einen Apfel vom Baum zu stoßen und selbst Darkness wirkt aufrichtig und verantwortungsvoll in der Nähe von Kindern.

Das erste Re:Zero Ending ist zwar im Gegensatz zu den anderen Endings hier weniger visuell interessant, dafür hat es aber einen Killer-Song von MYTH & ROID und in meinen Kopf macht es deshalb Sinn es auf eine ähnliche Stufe zu stellen und ERASEDs ED überschwemmt den Zuschauer mit einer Menge Sinneseindrücken, welche man nicht komplett richtig zuordnen kann, aber dennoch irgendwie Sinn ergeben.

Doch das Ending, welches sich letztlich, meiner Macht verliehen, mit Rum und Ehre schmücken darf, ist Flip Flappers. Einerseits erzählt es die Geschichte von Hänsel und Gretel in wunderschön illustrierten Illustrationen, welches bestimmt irgendeine tiefere narrative Bedeutung haben, oder so und andererseits zeigt es die beinahe chaotische Charakter-Dynamik zwischen Cocona und Papika. Alles zusammen schön und gut, doch jetzt kommt noch eine persönliche Anekdote hinzu:

Es ist nicht so, dass ich mich häufig verlaufe, oder so, sondern eher, dass ich des Öfteren keine genaue Ahnung habe wo ich mich genau befinde. Dies ist übrigens wortwörtlich zu nehmen, Hamburg ist groß. Auf jeden Fall, immer wenn ich mich wieder in so einer Situation befinden, habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht das Flip Flappers Ending anzuhören, nicht weil es mir in irgendeiner Art hilft, sondern einfach weil ich dann mit einem Lächeln und guten Gemüt meine Reise durch die dunkle Nacht anfangen kann, um irgendwann an meinem Ziel anzukommen, weshalb dieses Ending für immer einen besonderen Platz in meinen Herzen haben wird.

Und damit ist meine Retrospektive über Anime 2016 zu Ende. Ich glaube besonders bei den Awards kann man bemerken, welche Anime ich immer noch sehr gut im Gedächtnis habe. Diese drei Posts waren immer noch ein riesiger Aufwand, auch wenn ich einen guten Teil aus meinen Script übernehmen konnte und es ist schön zu sehen, dass sich dieses Projekt nun endlich in einer Form befindet, wo man es anderen Leuten präsentieren kann. Es sollte eigentlich klar sein, aber ich werde nie wieder so ein Unterfangen anfangen und mich nun auf eher analytischen Content über einzelnen Anime fokussieren, weil mir das deutlich mehr Spaß macht, als fünf belanglose Sätze über viele Anime zu sagen. Bis zum nächsten Mal.


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