Auf der Suche nach One Piece: G-8
Ach ja, als ich mir vorgenommen habe One Piece anzugehen, habe ich dabei primär an den Manga gedacht. Er sieht, verglichen mit von was ich vom Anime gesehen habe, besser aus und lässt sich, selbst wenn ich mit Episoden-Guide in der Hand alle Filler umgehe, deutlich schneller konsumieren.
Filler sind so eine Sache… also nehme ich mal an, würde ich zu den Leuten zählen, welche Anime Adaptionen langjähriger Fighting-Shounen schauen. Im Generellen kann man aber sagen, dass sie selten gern gesehen werden. Naruto und Bleach besitzen beide über 40% Filler und es sind jene Folgen, welcher in der Regel eher als schwächer angesehen werden. One Piece selbst besitzt ungefähr 10% Filler (welches immer noch knapp 100 Folgen ausmacht), jedoch soll dieser besser angesehen werden, als so manch anderer, darunter auch der G-8 Arc, welcher selbst denen, welche den Manga verfolgen, empfohlen wird.
Hier bin ich also und schaue Filler. Dass ich mir den einen oder anderen Film anschauen werde, stand nicht wirklich in Frage, aber bei elf “zusätzliche” Folgen, also quasi fast einer Staffel eines sonstigen Anime, war ich zuerst unschlüssig. Nicht nur sind elf Folgen immer noch elf Folgen, sondern kamen noch einige andere Punkte hinzu: Ursprünglich wollte ich es mir mit deutscher Synchronisation anschauen, einfach da ich mit den deutschen Stimmen aufgewachsen bin und zum Beispiel Luffys Stimme im japanischen nicht wirklich mag, aber findet erst mal einen ordentlichen Stream dafür, welcher ebenfalls nichts raus schneidet (welches bereits über die ursprüngliche Zensur hinausgeht. Dazu kommt, dass die Folgen 2004 erschienen und folglich nur in knusprigen 480p und 4:3 Format verfügbar sind. Dies hat mich letzten Endes nicht großartig gestört, wollte ich es aber dennoch angemerkt haben.
G-8 schließt direkt an das Ende von Skyipea an, doch anstatt wie im Manga auf offener See zu landen, fällt das Schiff direkte in eine, von Bergen umschlossene Marinebasis. G-8 fühlt sich auf mehreren Ebenen anders, aber immer noch wie One Piece an. Es ist deutlich weniger Action-lastig und fühlt sich teilweise wie ein Thriller an, gleichzeitig trifft es die gleichen emotionalen Momente zwischen neuen Charakteren und stellt die Chemie zwischen den Mitgliedern der Strohhut-Piraten gut dar.
Die ersten paar Folgen zeigen das Katz und Maus Spiel zwischen den Piraten und der Marine, wobei nur zwei der Ereignisse wirklich von Interesse sind. Im ersten geben sich Luffy und Sanji als Köche aus und sorgen für ein wenig Tumult in der Küche, während im zweitem Chopper und Nami im Lazarett mithelfen, wobei Luffy und Nami in beiden nicht wirklich eine Rolle spielen. Bei Sanji zeigt sich sein persönlicher Hintergrund, als er auf die verschwendeten Lebensmittel hinweist und selbst aus den Resten gutes Essen herstellt, welches den Marinemänner besser schmeckt und somit einen Sinneswandel in der Küche verursacht. Ähnliches passiert mit Chopper, welcher den verletzten Soldaten hilft und der Ärztin zeigt, was es heißt ein Arzt zu sein. Beides in sich starke Folgen, welche zeigen, dass es mehr zu den Charakteren gibt, als nur ein Pirat zu sein. Dazu kamen zwei interessante Personen hinzu, einmal Jessica, welches als eine Art wholesome Girlboss präsentiert wird?.. und Dr. Kobato, dessen Gap Moe unglaublich stark ist.
Die Folgen darauf fokussieren eher auf das Zusammenfinden und Fliehen aus der Marinebasis und dessen besonderes Layout stellt den Prison Break vor interessanten Herausforderungen und auch wenn diese Abschnitte alles andere als schlecht sind (Der Kampf auf der Brücke war großartig), war ich doch viel eher ein Fan der Folgen mit Herz. In die selbe Richtung ging zwar Ussops Begegnung mit Mekao, welcher auf der selben Wellenlänge wie Ussop, bezüglich der Flying Lamb, steht und den Piraten später bei der Flucht hilft, aber hätte ich mir dort ein paar mehr Szenen gewünscht.
Ebenfalls finde ich schade, dass einige Strohhüte nicht wirklich im Scheinwerferlicht stehen konnten. Zorro wurde direkt gefasst und verbrachte mehrere Folgen in Gefangenschaft und Luffy und Nami standen, wie bereits angemerkt, nur beiseite. Immerhin konnte Robin den Inspektor-Look, samt spanischen Gitarren Sound, rocken.
Der Rest ist so ziemlich der gewohnte One Piece Spaß. Nachdem es zur finalen Flucht kommt, wird wieder richtig gekämpft, die Pay-Offs werden einen nach dem anderen abgearbeitet und Luffy und seine Crew lassen die Marinebasis in einen interessanten Zustand zurück. Jessica akzeptiert Sanji in erster Linie als Koch und nicht als Pirat und lässt seine Rezepte benutzen, Kobato sieht sich jetzt selbst als richtige Ärztin und Jonathan, der Kommandant der Marinebasis, sagt selbst, dass das Auftauchen der Strohhutpiraten die Soldaten wieder zu einem richtigen Team geformt hat. Jonathan war insgesamt ein erfrischender Antagonist, da er keine Überheblichkeit an den Tag legte und die Stärke der Strohhut-Piraten akzeptierte und entsprechend taktisch, statt mit reiner Muskelkraft, handelte und metaphorisch den Hutt ziehte musste, nachdem sie aus der Marinebasis flieh(g)en konnten.
Und wie konnte ich nur vergessen? Con D. Oriano, das neue inoffizielle Mitglied der Strohhut-Piraten wird niemals in Vergessenheit geraten. Was für eine legende, welcher den Weg für Luffy und seine Crew geebnet hat o7.
Dies war’s soweit. G-8 wird höchstwahrscheinlich der einzige Filler-Arc bleiben, den ich schauen werde. Die anderen sind nicht so gut bewertet und will ich eigentlich, dass One Piece nichts von meiner “normalen” Zeit wegnimmt. Vielleicht schaue ich noch eine weitere Folge aus dem Long Ring Long Land-Arc, welcher in der nächsten Saga angesiedelt ist, weil ich mich an eine Folge erinnern kann, welche ich sehr mochte, sie sich jedoch als Filler herausgestellt hat. Ab dann geht es wieder normal zum Manga über.
One Piece ist verfügbar auf Crunchyroll.
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