Auf der Suche nach One Piece: Sky Island Saga
Ach ja, Sky Island. Der Abschnitt, welchen ich höchstwahrscheinlich am vollständigsten als Kind gesehen habe, wobei sich auch hier kleinere und größere Lücken bemerkbar machten. Außerdem bin ich überrascht, wie gute diese Saga als eigener Manga funktionieren könnte. Selbstverständlich werden einige vergangene und zukünftige Ereignisse referenziert, aber darüber hinaus stellt es eine in sich funktionierende und abgeschlossene Geschichte da. Dazu besteht die Saga aus nur zwei Arcs, weshalb es leicht ist die Verbindung dieser beiden zu verstehen.
Jaya
Der Anfang des Jaya Arcs behandelt zunächst noch den Fallout der Alabasta Saga, bevor es zur eigentlichen Insel kommt. Dieser beinhaltet unter anderen das Beitreten von Nico Robin der Strohhut-Piraten und wie sie sich problemlos in diese Bande einfügt. Sie hat bereits in Alabasta besonderes Interesse gezeigt und es scheint ihr sichtbar besser zu gehen, sich unter diesen Leuten aufzuhalten, besonders als sie noch vor Kurzem sterben wollte und Luffy einfach sagte: “Nein” und sie rettete. Nur Zorro kriegt sie nicht auf Anhieb überzeugt, welches später zu einigen lustigen Momenten zwischen den beiden führt.
Zwischenzeitlich erfahren sie über eine angebliche Insel im Himmel, bevor sie auf der namensgebenden Insel Jaya anlegen. Von da an geht es um ein einziges Thema: Träume. Wir wissen bereits, dass jedes Mitglied der Strohhut-Piraten seine Träume hat und es sind jene Träume, welche von allen Seiten versucht heruntergespielt zu werden und dass Piraten realistischer denken sollten.
Es gab diese wundervolle Szene, wo Luffy und Zorro sich von einer anderen Piratenbande zusammenschlagen haben lassen, als sie von der Insel im Himmel geschwärmt haben und blutüberströmt die Bar verlassen. Nachdem Nami fragt, warum sie nicht zurückgekämpft haben, antwortet ein Mann, welcher sich später als Blackbeard herausstellt, dass die beiden nicht verloren, sondern gewonnen haben. Träume hören niemals auf und der Wille die Insel im Himmel zu erreichen bleibt bestehen.
Noch besser wird dies am Charakter von Mont Blanc Cricket gezeigt, welcher trotz sämtlicher Gegenwehr weiterhin nach den Schätzen taucht, von welchen sein Vorfahre Mont Blanc Noland erzählt hat. Einerseits legitimiert One Piece nicht nur diesen Glaube an Träume dadurch, dass die goldene Stadt tatsächlich existiert, sondern auch, dass selbst wenn ein Traum nicht in Erfüllung geht, dieser immer noch einen Wert für einen hat, oder wenn jener erfüllt wird, es immer noch weitergeht. Ein Traum ist nicht nur ein Traum, sondern eine Art, wie man sein Leben lebt, etwas, welches die Strohhut-Piraten um jeden Preis beschützen würden.
Aus diesen Grund hilft Cricket Luffy und seiner Crew. Es ist egal, ob sie die goldene Stadt finden oder nicht, aber es ist der gemeinsame Gedanke an dieser der zählt und sie letztendlich vereint. Die Flying Lamp wird aufgerüstet, damit sie den Knock-Up Stream überlebt, welche sie alle in den Himmel katapultiert und Skypiea kann endlich anfangen.
Skypiea
Skypiea ist, ähnlich wie Alabasta, kein Konflikt, welcher von den Strohhut-Piraten selbst ausgeht, sondern bereits ohne dessen Präsenz im vollen Gang ist und nur durch deren Einmischen zum Ende kommt. Der Konflikt zwischen den Shandia und den Himmelsbewohner ist dabei eine ziemlich direkte Parallele zur “Entdeckung der Neuen Welt” (Welch' schöner Euphemismus). Die Shandia wurden aus ihrer Heimat vertrieben und versuchen diese zurückzugewinnen, wobei Enel und seine Folgeschaft dies verhindern. Enel besitzt den Titel “Gott”, bzw. “Kami”, welcher ursprünglich den de facto Anführer von Skypiea deklariert, allerdings will Enel im wahrsten Sinne des Wortes ein Gott sein und wird auch von den meisten Himmelsbewohner als solcher angesehen, haben sie aber auch alle Angst vor ihn und einer möglichen Bestrafung.
Dies ist, was die Strohhüte überhaupt involviert bekommen hat. Nachdem sie in Skypiea angekommen sind und Freunde mit einen Mädchen und ihren Vater gemacht haben, wurden sie von jenen Mädchen verraten, weil sie selber Angst hat dafür bestraft zu werden. Ein Teil der Strohhut-Piraten wurden also nach Upper Yard, der Insel auf welcher sich Enel befindet, geschickt und die restlichen Mitglieder müssen sie retten. Währenddessen Nutzen die Shandia die Situation und starten ihre eigene Offensive gegen Enel. All dies resultiert in einem großen mehreren Fronten Kampf.
Die vier Prüfungen, durch welche die Piraten durch müssen, sind zwar eine kreative Ausrede um jeden Kämpfen zu lassen, war es für mich aber auch nicht mehr als das. Wie immer waren die Kämpfe in keiner Weise schlecht, aber merkt man hier noch mehr als sonst, dass sie überwiegend nur Füller sind und der richtige Kampf erst mit Enel beginnt. Interessant war aber Enels Sicht auf diesen Kampf, welchen er größtenteils einfach beobachtet und es fast als Spiel ansieht, obwohl er selber eigenhändig fast jeden besiegen könne.
Insgesamt ist Enel eine recht interessante Person, da seine Motivation wortwörtlich nicht weltlichen Interesse unterliegt. Seine Überheblichkeit, etc. entspringen nicht einer Arroganz oder einem Gedanken, dass es verdient, sondern seiner eigenen Ansicht, dass er Gott ist und es kann. Bei weitem keine Rechtfertigung, aber lässt sich diese Denkweise nicht wirklich mit normaler Moralität messen, welches seine Präsenz etwas übermenschliches gibt. Enel kann es, also macht er es, ohne auch nur einen Gedanken an die Opfer seiner Taten zu verschwenden.
Besonders wenn man bedenkt, dass sein Ziel weder Macht, noch etwas direkt “Böses” ist und seine Bedrohlichkeit eher durch die Darstellung von übermenschlicher Kraft und Zerstörung kommt, finde ich ihn außerordentlich anregend als Antagonisten. Ich finde nur schade, dass sich diese Animosität gegenüber anderen als dieses klassische überhebliche und persönliche zur Schau stellt, also dieses “Ihr seid zu schwach, um mich zu besiegen!” und “Ich bin Gott *böses Lachen*”, als ob er nicht bereits über allem steht.
Luffys Konfrontation mit Enel ging dann wieder eher nach meinen Geschmack, vor allem wie dieser langsam weiter aufdeckt, was Enel wirklich repräsentiert. Am Ende droht Enel das gesamte Skypiea zu zerstören, darunter auch die Insel der Himmelsbewohner, das versteckte Dorf der Shandia, als auch Upper Yard, samt der goldenen Stadt aus Nolands Erzählungen. Es ging nicht mehr darum Enel zu besiegen, weil er droht ganz Skypiea auszulöschen, sondern Skypiea zu beschützen. Es ist die Heimat neuer Freunde, es ist der Traum von Cricket und die gesamte Geschichte hinter der Shandia, weshalb der Höhepunkt des Kampfes sich komplett um die goldene Glocke dreht.
Ein guter Teil der Geschichte zeigt die Ereignisse der Vergangenheit, darunter prominent Nolands Begegnung mit den Shandia und wie diese gute Freunde wurden. Die Shandia haben es sich zur Aufgabe gemacht die Geschichte ihrer Insel zu beschützen. Diese liegt in Form einer der Poneglyphen vor, auf welcher eine riesige goldene Glocke steht. Die Bedeutung dieser Glocke wurde einmal direkt gesagt, als auch dessen Wirkung mehrfach gezeigt. Das Läuten der Glocke sagt: “Wir sind hier!”, der Klang so schön, dass man ihn über das komplette Meer hören soll. Es ist eine Erinnerung an alle, welche die Glocke beschützt haben und dass man sie nicht vergessen hat. Passend also, dass der Kampf mit dem Läuten der Glocke beendet wird, da Enel all jenes auslöschen wollte, was sie repräsentiert… ok, ich sage zwar die Glocke wurde “geläutet”, hat Luffy aber eher Enel samt einer großen Goldkugel gegen diese gehämmert. Großartiger Moment, besonders wie selbst Cricket sie unten auf Jaya hörte.
Der Arc endet mit den Aufheben des Krieges zwischen den Himmelsbewohnern und den Shandia und der Ernennung eines neuen Gottes. Wir erfahren, dass Gold Roger ebenfalls in Skypiea gelandet ist und zum ersten Mal begehen die Strohhit-Piraten so etwas wie Piraterie, indem sie all das Gold bergen, welches die Schlange Nola gegessen hat. Schönes Ende, welches alle geöffneten Fäden wunderbar zusammenfügt. Es fühlte sich am Ende wirklich wie eine in sich abgeschlossene Geschichte an, nur mit den Unterschied, dass sie offensichtlich weiter geht. Die Strohhot-Piraten fallen (Betonung auf fallen) zurück auf die Grand Line und die Reise geht weiter.
Verstreute Gedanken
Hat euch ein Bild jemals so beeindruckt, dass es sich für ewig in euren Gedächtnis verankert hat? Bei mir schon und dies ist das Bild.
Unironisch gruselig… zumindest, als ich ein Kind war, allerdings teilten die Charaktere meine Reaktion. Außerdem hatte ich Probleme Bilder für diesen Post raus zu suchen, also hatte ich nicht einmal ein Bild von Enel.
Abgebildet ist hier Enel, welcher gerade realisiert, dass seine Kräfte keine Wirkung auf Luffy haben. Oda kann so viele lustige Sachen zeichnen, allerdings will ich nicht, dass die Posts 90% Bilder werden.
Meine Erwartung an die Sky Island Saga wurde auf einer merkwürdigen Weise erfüllt. Ich war tatsächlich kein großer Fan der ersten Hälfte von Skypiea, größtenteils aufgrund der langgezogenen Kämpfe. Die zweite Hälfte war dann schon mehr nach meinen Geschmack und besonders der kurze Jaya Arc hat mich beeindruckt. Ich werde eine kleine Pause einlegen, besonders weil ich noch einiges anderes schreiben möchte, allerdings freue ich mich schon auf die nächste Saga. Water 7 soll eine der besten Sagen sein und gehört definitiv zu denen, wo ich die größten Verständnislücken aufweise. Bis dahin, bleibt knusprig ^^.
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