Auf der Suche nach One Piece: Summit War Saga

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Ach ja, wie bereits am Ende vom Thriller Bark Post gesagt, könnte man meinen, dass es für mich ab hier erst richtig mit One Piece los geht. Teile von Sabaody Archipelago kannte ich bereits, aber der Rest war mir bis vor kurzem noch komplett neu. Generell lässt sich aber über diese Saga sagen, dass sie ähnlich wie Water 7 einen größeren Geschichtsbogen aufschlägt, welcher über die einzelnen Arcs hinausgeht und dessen kleinere Geschichten benutzt um darauf aufzubauen. Auf geht’s!

Sabaody Archipelago

Das Framing von Sabaody Archipelago ist sehr interessant, weil es indirekt die Richtung der gesamten Serie verändert. Ursprünglich als letzter Zwischenstop vor der Fischmenscheninsel gedacht, werden die Strohhut-Piraten in die Befreiung von Camie (Die Meerjungfrau aus einer der ersten Cover Stories) involviert, bevor sich die Geschichte in eine völlig andere Richtung dreht. Dazu aber erst später.

Der Arc selbst beginnt recht gewöhnlich für One Piece: Neue Insel mit neuen Problemen, allerdings bekommt man noch viel mehr neue Informationen, als man sonst für den Arc angenommen benötigt. Neben Luffy und Zorro befinden sich noch sieben weitere Piraten mit einen Kopfgeld über 100 Millionen Berry, eins davon sogar größer als Luffys, welche über Sabaody in die zweite Hälfte der Grand Line gelangen wollen. Der tatsächliche Inhalt befindet sich aber in der offiziellen Einführung der Weltaristokraten. One Piece hat bereits in früheren Kapiteln angedeutet, dass die Unterdrückung gegen Fischmenschen immer noch anhält, als auch dass das gesamte politische System irgendwie korrupt ist und Personen in Machtpositionen besondere Privilegien genießen. Die Weltaristokraten, als Nachfolgen der, welcher die Weltregierung gegründet haben, werden quasi als Gottheiten angesehen und nicht einmal die stärksten Piraten trauen sich gegen jene vorzugehen, weil sie die volle Unterstützung der Marine haben.

Egal wie sehr man mit einen Mangel an Subtilität herangeht, ist es immer noch erstaunlich welche Wirkung sie erzielen. Selbstverständlich ist es befriedigend zu sehen, wie Luffy mit Anlauf einen der Aristokraten das Gesicht einschlägt, nachdem er Camie als Sklavin kaufen wollte und Hatchan mit einer Überheblichkeit beleidigte, welche selbst den einen oder anderen Twitter-Nutzer blass aussehen lässt, aber dass es gleichzeitig mit einem gewaltigen Risiko einhergeht, gibt es den ganzen wieder ein erstaunlich weltliches Gewicht. Der darauf folgende Kampf und Sieg(?) gegen die Marine wirkte dadurch wieder sehr verdient… allerdings mochte ich ihn überwiegend aufgrund der Fähigkeiten von Eustass Kid und Trafalgar Law. Es ist erstaunlich, wie gut das Power-scaling in der Serie funktioniert, selbst wenn man bedenkt, auf welcher Scale sich bereits alles befindet.

Luffy, Eustass Kid und Trafalgar Law

Neben der Aktion mit den Weltaristokraten trafen die Strohhut-Piraten im Auktionshaus auf Rayleigh, den ehemaligen Vize-Kapitän von Gold Roger. Dieser verspricht den Piraten das Coating für die Thousand Sunny aufzutragen, damit sie die Fahrt zur Fischmenschen-Insel angehen können. Eine Szene, welche mir besonders gefallen hat, war dass Luffy Rayleigh darum bittet nicht zu erwähnen, ob das One Piece überhaupt existiert. Auch wenn eine spätere Szene diese Frage beantwortet, finde ich es einen schönen Gedanken, dass das One Piece eher eine sekundäre Rolle in seiner Reise, der König der Piraten zu werden, spielt. Es verdeutlicht noch einmal den eigentlichen Gedanken, was die Reise durch die Grand Line für die einzelnen Charaktere repräsentiert.

Bevor es damit aber weitergehen kann, werden die Strohhüte erneut von der Marine angegriffen, dieses mal ab mit einen Admiral der Marine und (einen scheinbar leicht veränderten) Bartholomäus Bär im Schlepptau und oh boy war dieser Kampf etwas. Thriller Bark hat bereits gezeigt, dass es Gegner gibt, welche die Strohhut-Piraten schlichtweg noch nicht besiegen können und die Konsequenzen dieses Falles trifft vor allem Luffy mit voller Härte. Es fällt leicht Luffy als einen nicht besonders tiefsinnigen Charakter zu sehen – er ist der Shounen Protagonist Archetyp schlechthin – aber zeigen besonders die Momente der Verzweiflung, wie sehr er sich um seine Freunde kümmert und dass er ohne diese bereits viel früher gescheitert wäre. Der Kampf wird aussichtslos verloren und Bär lässt jeden einzelnen der Strohhut-Piraten “verschwinden”.

Die Niederlage der Strohhut-Piraten

Amazon Lily

Ich muss ehrlich sein: Für nicht einmal nur eine Sekunde habe ich gedacht, dass Luffy und Co. tatsächlich besiegt wären. Nicht nur, weil ich weiß, dass es weiter geht, sondern auch weil man nicht einfach seinen gesamten Cast auf einen Schlag auslöscht… dies macht man langsam über Zeit ^^. Auf jeden Fall, der Reveal von Bärs Teufelskraft ist definitiv gelungen: Er besitzt die Fähigkeit Leute an einen anderen Ort zu transportieren (Nachdem sie für zwei Tage durch den Himmel fliegen), welches ebenfalls erklärt, warum er immer gefragt hat, wohin man gerne reisen würde. Folglich verstreuen sich die Strohhut-Piraten über die ganze Welt an einen jeweils thematisch passenden Ort und mit Ausnahme von Luffy werden wir keinen der Crew außerhalb der Cover Stories mehr sehen. Während mich der Fake-out Tod nicht überrascht hat, war ich sehr erstaunt zu sehen, dass Oda einfach einen Großteil der beliebtesten Charaktere für fast eineinhalb Jahre nicht nur in der Hintergrund stellt, sondern sie komplett aus der Geschichte nimmt. Gotta respect that gamble.

Auf jeden Fall, Luffy landet auf Amazon Lily, einer Insel, welche nur von Frauen bewohnt wird. Comedy ensues, auch wenn es nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat. Viel wichtiger ist das Enthüllen des letzten Samurai des Meeres - Boa Hancock. Ich finde es ein wenig merkwürdig, wie versucht wird sie als besonders hübsch darzustellen und auch dass die Community sie als eine der schönsten Charaktere in One Piece ansieht, ist bedenklich. Versteht mich nicht falsch, One Piece hat Unmengen an attraktiven Designs, besonders bei den weiblichen Charakteren, aber finde ich Odas Darstellung im Manga nie besonders ansprechend. Überlasst diesen Aspekt viel lieber den Fanartists :D.

Hingegen ist ihr teilweise wortwörtliches Auftreten viel interessanter. Pure Power sage ich euch. Nicht nur schaut sie so sehr auf andere Leute herab, dass sie wieder nach oben schaut, sondern hat sie auch die Gewohnheit, dass sich ihr süße Tiere ihr in den Weg legen á la “Oh nein, wer hat diese Baby-Katze und -Robbe in meinen Weg gestellt”, nur um diese kurz darauf gen den Horizont zu jöten. Queen.

Boa Hancock

Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass die Geschichte selbst sie nur im begrenzten Maße wertschätzt. Dies ist etwas, welches ich von den meisten weiblichen Charakteren in One Piece denke und dieses Problem ist besonders in diesen Arc deutlich, wo es außer Luffy nur weibliche Charaktere gibt. Der ganze Arc gab mir ein wenig das Gefühl von dieser Art Feminismus, welche eher wie Schadensbegrenzung wirkt, wenn man diesen genauer hinterfragen würde aber auch nicht aktiv misogyn ist, um ihn für irgendetwas konkret zu kritisieren. Sehr merkwürdiger Vibe.

Wie dem auch sei, es kommt zu einen Kampf zwischen Boa Hancock und ihren Schwestern und Luffy, dieser beweist sein Herz aus Gold und Boa verknallt sich daraufhin hilflos in Luffy. Es stellt sich heraus, dass Boa früher in Sklaverei der Weltaristokraten gelebt hat und nun ihren Status als einer der Sieben Samurai der Meere ausnutzt, um Amazon Lily zu beschützen.

Der Arc selbst gibt, außer einer weiteren Erwähnung von Haki, nicht viel inhaltlich her und dient eher als Zwischenschritt für den nächsten Arc: Luffy erfährt, dass sein Bruder Ace in wenigen Tagen hingerichtet werden soll und begibt sich mit der Hilfe von Boa zum Unterwassergefängnis Impel Down. Aces Gefangenschaft ist übrigens das Resultat des Kampfes zwischen Ace und Blackbeard am Ende der Water 7 Saga, welches wieder einmal ein Testament dafür ist, wie konsistent großartig die Geschichte von One Piece strukturiert ist.

Luffy will Ace retten

Impel Down

Der Aufbau von Impel Down soll anscheinend Parallelen zu Dantes Inferno haben, welches… definitiv Trivia ist, mit welcher ich nichts anfangen kann :D.

Impel Down ist jedenfalls einer der spaßigsten Abschnitte seit langen, welche sich überwiegend auf Action beziehen, selbst wenn es sehr dicht an Inhalt ist. Luffy trifft in Richtung Ace auf alte Bekannte wie Buggy und Mr. 3 und selbst unsere favorite non-binary hoe Bon Clay darf erneut im Rampenlicht stehen. Außerhalb den Konversationen zwischen Ace und Jimbei, welchen wir endlich 500 oder so Kapitel nach seiner Namensnennung sehen, gibt es nicht viel oberflächliches zu sagen. Es wird eine Menge gekämpft, viele lustige Sachen passieren, der Running Gag, dass Luffy denkt Buggy und Mr. 3 wollen ihm helfen, obwohl sie nur ungewollt weiter ins Gefängnis fallen, wird nicht alt und Bon Clay bekommt Moment nach Moment, welche zeigen was für ein Freund Bon zu Luffy sein kann. Absolute Legende.

Based Bon Clay, die Erste

Wirklich interessant wird es erst mit den Auftauchen von Ivankov. Nicht nur heilt er Luffy von seiner Vergiftung, welcher er im Kampf gegen den Aufseher ertragen musste, sondern stellt sich dieser auch als Revolutionär und Freund von Luffys Vater heraus, welcher in seiner eigenen Art am aufkommenden Konflikt rund um Aces Hinrichtung involviert ist. Außerdem ist das erste, was man von Ivankov sieht, dass er einen Mann gegen seinen Willen in eine Frau verwandelt… welches ich einfach mal so im Raum stehen lasse… Nein, tue ich nicht.

Ich bin mir wirklich unschlüssig über die Repräsentation von queer People in One Piece. Einerseits werden sie nicht direkt als schlecht angesehen und in Rahmen des Impel Down und Marineford Arcs helfen sie Luffy, andererseits greift dessen visuelle Darstellung eine Menge Stereotypen auf und die Bezeichnung als “Okama”, wenn auch nicht das schlimmste, welches mir einfallen würde, wirkt irgendwie abwertend, wobei dies aber auch einfach nur mein Bias für aktiv positive Repräsentation sein kann und ich “The Rocky Horror Show” nicht kenne. Bon Clay, Ivankov und Inazuma sind alle in ihren eigenen Sinne geniale Charaktere, aber, ähnlich wie bei Amazon Lily, kommen dort ganz merkwürdige Vibes auf.

Wie dem auch sei, zusammen mit den Einwohnern des Kamabakka Kingdoms brechen sie bis zur tiefsten Ebene Impel Downs vor, nur um zu erfahren, dass Ace zwischenzeitlich bereits zu Marineford gebracht wurde. Jimbei schließt sich auf Bitte Aces der Gruppe an, Crocodile wird zweckmäßig befreit und der Prison Break kann beginnen.

Ausbruch aus Impel Down

Der Ausbruch selbst ist wieder eine lange Aneinanderreihung spaßiger Action. Es fällt mir wirklich schwer auf diese einzugehen, weil sie aus vielen kleine Details besteht, welche ich inzwischen wieder vergessen habe, weil ich diesen Artikel schon viel zu lange vor mir her schiebe. Blackbeard taucht auf, schmeißt seinen neu errungen Titel als einer der Sieben Samurai der Meere gleich wieder weg, um die restlichen Gefangenen in den untersten Ebenen zu befreien, Buggy sammelt durch eine lustige Ansammlung an Missverständnissen langsam seine eigene Gefolgschaft an und Clay zeigt in einer letzten Tat der Aufopferung, warum Bon schlichtweg einer der basiertesten Charaktere in One Piece ist. Wenn es etwas gibt, welches ich am Arc weniger mochte, waren es die Antagonisten, bzw. einfach die verschiedenen Gefängniswärter. Allein gesehen ist nichts mit ihnen falsch, aber brauchte dieser Arc nicht wirklich noch weiteren Konflikt in Form weiterer Gegner.

Zusammen mit den ehemaligen Gefangenen übernehmen Luffy und Co. ein Schlachtschiff der Marine und steuern Richtung Marineford, um Ace zu retten.

Based Bon Clay, die Zweite

Marineford

This is the big one. So sehr One Piece die Geschichte der Strohhut-Piraten abbildet, kann es auch so viel mehr sein. Meistens, besonders zwischen größeren Arcs, sehen wir auch, wie der Rest der Welt von One Piece aussieht und was andere Charaktere treiben. Während Luffy und seine Crew ihre Abenteuer haben, läuft im Hintergrund ein Politik-Thriller der Extralative ab, in welchen man als Leser mit Marineford seinen ersten richtigen Einblick bekommt und erfährt, warum die geplante Hinrichtung von Ace nicht nur Luffy betrifft.

Whitebeard zeigt sich

Ich bin nicht wirklich gut darin die Einzelheiten dieses gigantischen Kampfes darzustellen, also belassen wir es für das Erste bei der Aussage, dass dieser unglaublich cool und gut war. Ab Impel Down gab es einen Anstieg an Double-page Spreads, welcher mit diesem Arc einen neuen Höhepunkt erreicht hat und die Größe dieses Konfliktes sehr passend einfängt… auch wenn sie für mich ein wenig nervig waren, da ich den Manga auf dem Handy lese.

Stattdessen will ich meine Augen auf die verschiedensten Beziehung richten, welche sich in diesen Kampf herauskristallisierten. Whitebeard ist in dieser Hinsicht besonders, da er nicht nur die teilweise wortwörtliche Vaterfigur für seine gesamte Piratencrew ist, sondern auch von anderen Piraten mit einen Grad respektiert wird, dass sie einen offenen Krieg gegen die Marine über einen einzelnen Menschen riskieren. Ähnlich den Strohhut-Piraten, merkt man der Whitebeard Crew an, dass sie eine große Familie sind, welche einander akzeptiert und beschützt.

Ebenfalls wird genauer auf Ace, beziehungsweise dessen Vergangenheit eingegangen. Auch wenn er bisher immer als Luffys Bruder beschrieben wurde, verbindet sie keine Blutverwandschaft und man erfährt, dass Ace in Wirklichkeit das Kind von Gold Roger ist, welcher durch den Schutz von Luffys Großvater, Garp, nicht bereits als Kind getötet wurde. Diese Infos gibt der Hinrichtung von Ace noch ein wenig mehr Einsicht in die Intentionen der Marine und Weltregierung, da Gold Roger ebenfalls eher aus symbolischer Sicht hingerichtet wurde. Ace musste seit seiner Kindheit damit kämpfen, dass seine reine Existenz von den meisten Leuten nicht geduldet wird, weshalb er nie wirklich die Bindungen, welche er in seinen Leben aufgebaut hat, akzeptieren konnte. Bereits in Impel Down hat er darauf gehofft, dass Luffy aufgeben würde ihn zu erreichen, einfach damit sich Luffy nicht wegen ihm in Gefahr bringt. Gleiches gilt für die Crew von Whitebeard und warum er sich ohne große Gegenwehr auf den Schafott befindet. Er hat seinen Tod akzeptiert und will nicht, dass wegen ihm seine Freunde verletzt werden. Der Arc endet damit, dass er endlich die Liebe seiner Mitstreiter und besonders die von Luffy akzeptieren kann.

Ace

Außerdem:

Spoiler... macht das überhaupt bei diesen Posts Sinn? Ace stirbt!? Like, damn. Tragisches Ende, muss ich sagen. Ich finde es tatsächlich eine wenig schade, da so ziemlich sämtliche Entwicklung, ähnlich wie die Piraten-Marine-Weltregierung-Politik, nur in diesen Arc stattfand und ich mir gewünscht hätte, dass man dies über einen längeren Zeitraum hätte mitverfolgen können.

Neben Ace gab es noch andere Charaktere, welche sich behaupten konnten: Garp widersetzt sich den Befehl der Marine und versucht Ace zu beschützen, während Koby die “Gerichtigkeit” der Admiräle hinterfragt. Allgemein zeigen sich verschiedene Ansichten von Gerechtigkeit, sowohl zwischen den einzelnen Admirälen, als auch die von Sengoku, dessen Teufelskraft ebenfalls das erste Mal enthüllt wurde. Ich hoffe wirklich, dass in Zukunft weiter auf die ideologischen Konflikte in der Marine eingegangen wird, besonders weil mich die Betrachtung rund um das Thema Gerechtigkeit als fellow Seigi no Mikata sehr interessiert.

Ok, was gab es noch? Es wird ein wenig mehr auf Bärs Vergangenheit eingegangen und das dieser scheinbar einmal Teil der Revolution war, mehrere Pacifista (Bärs Klone?) greifen die Whitebeard Crew an, Blackbeards Plan die gefährlichsten Insassen aus Impel Down zu befreien und auf die neue Welt losgehen zu lassen wurde enthüllt und vielleicht am wichtigsten, Whitebeard beantwortet eine Frage, welche, zugegebener Weise, für die eigentliche Geschichte komplett irrelevant ist: Das One Piece existiert und ähnlich wie einst Gold Roger startet auch Whitebeard eine neue Piraten-Era.

One Piece

All der Kram wurde übrigens live in die komplette Welt ausgestrahlt, weil ein paar von Buggys neuen Anhängern die Teleschnecke an sich gerissen haben, weshalb die Marine und Weltregierung in einer ganz brenzligen Lage stecken.

Post-War

“Dies ist das Ende von Whitebeard. Eine neue Era beginnt.”

Mir fällt es in Geschichten öfters schwer Macht-Vakuums ernstzunehmen. Nicht weil sie intern keinen Sinn machen, sondern weil dessen Umstände desto öfteren nicht weit genug dargestellt wurden. In One Piece kann ich es aber absolut nachvollziehen. Der Marineford Arc gab einen tiefgründigen Einblick in die globale Situation der Piraten und warum der Fall von Whitebeard so eine großes Problem darstellen kann. Eine der interessanteren Aspekte davon war, dass viele Inseln unter Whitebeards Kontrolle dessen Schutz genossen, welcher nun fehlt. Die Idee, was ein Pirat ist, wird immer in einzelnen kleinen Schritten weiter betrachtet und so langsam kommt auch die Idee auf, dass einige Piraten einen besseren Job erledigen, als die eigentliche Regierung, es aber auch solche gibt, welche ihren Namen als Räuber der Meere alle Achtung schenken wollen. Ich will mich nicht wiederholen, aber ich bin so down für Pirate Politics.

One Piece

Der Großteil des Arcs besteht aber aus einer Rückblende zur Kindheit von Luffy, Ace… und Sabo. Ich bin kein großer Fan von Geschichten, welche scheinbar relevante Charaktere einfach so einführen, obwohl deren Bedeutung bereits viel früher auch nur angedeutet hätte sein soll. Ich kann das Verschweigen von Luffys Vater und Großvater für einen guten Teil der Geschichte akzeptieren, weil sie bis dahin nicht von Bedeutung waren, aber das man von Ace erst in Alabasta hört, obwohl dieser einer der Gründe war, warum Luffy überhaupt auf Reisen ging, finde ich immer ein wenig merkwürdig. Dieses gleiche Problem entsteht erneut mit der Einführung von Sabo. Zugegeben, kann man solche Situationen einfach auf die Tatsache schieben, dass One Piece nicht immer in einen Maß des Wahnsinns vorausgeplant ist? Klar, aber der Autor ist tot und so und die Geschichte muss alleine stehen. I hate it.

Die Rückblende beschreibt einen kleinen Mini-Arc, welcher die Grundsteine für Ace und Sabo, ähnlich wie das erste Kapitel es für Luffy tat, festlegt. Alle drei sind aufgrund ihrer Umstände de facto soziale Außenseiter, wobei Sabo diesen Weg aus eigenen Willen geht. Als Sohn einer adligen Familie erkennt er die Ungerechtigkeit in der Welt und weigert sich Teil dieses Systems zu sein, weshalb er von seiner Familie flieht. Nach ein paar turbulenten Konfrontationen freunden sich die drei an und bilden ihre eigene Crew und schwören sich ein nach den anderen in See zu stechen, um ihre Träume zu erfüllen.

Luffy, Ace und Sabo

Nach den letzten Arcs und dem low-key Massenmord, welcher stattfand, hoffe ich wirklich, dass mit der Einführung von Sabo eine neue Perspektive in der Geschichte aufgegriffen wird, welche sich mehr mit der Marine und der Weltregierung beschäftigt. Pirate 👏 Politics 👏.

Der Arc endet damit, dass, nachdem Luffys Verletzungen geheilt sind, er erneut Marineford stürmt und symbolisch eine Glocke 16-mal läuten lässt – Der Aufruf zu einer neuen Era. Neben dieser Deklaration ist seine eigentliche Intention den verstreuten Mitgliedern eine geheime Nachricht zu übermitteln: 3D2Y. Ursprünglich wollte sich die Crew in drei Tagen an der Thousand Sunny treffen, um gemeinsam in die neue Welt zu segeln, allerdings musste Luffy über die letzten Arcs einsehen, dass weder er, noch die anderen, dafür bereit sind und will sich stattdessen zwei Jahre Zeit nehmen, um stärker zu werden. It’s Timeskip Time!

Verstreute Gedanken

Dies war mit Abstand die schwierigste Saga einen Post darüber zu schreiben. One Piece verdient inzwischen irgendwann eine richtige Analyse, besonders weil Summit War, ähnlich wie Water 7, reines Kino ist und so viel thematische Relevanz hat. Allerdings bin ich kaum in der Lage die Geschehnisse richtig zu beschreiben, also was weiß ich schon.

Ich glaube der Timeskip ist ein guter Punkt, um fürs Erste eine Pause von One Piece einzulegen. Es ist nicht so, als ob ich keine Lust habe weiterzulesen, allerdings will ich mich auch anderen Sachen widmen. In meinem Regal stehen mehrere Bände Manga, welche ich noch zu lesen habe, zwei davon, welche dessen Manga beenden und bin ich vor kurzem in die Welt der Webtoons reingefallen. Außerdem fühlten sich die letzten zwei One Piece Posts mehr wie Arbeit an, also tut eine Pause auch bestimmt gut. Bis zum nächsten mal mit dem Post-Timeskip.


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