Auf der Suche nach One Piece: Water 7 Saga
Ach ja, als mir die Idee kam One Piece zu lesen, tat ich dies überwiegend mit den Gedanken Lücken zu füllen. Insbesondere habe ich mich auf die Water 7 Saga gefreut, da ich so ziemlich nichts aus dieser gesehen habe, auch wenn ich mir ein wenig über dessen Inhalt bewusst bin, wie das kurzzeitige Verlassen der Crew von Usopp und Robin, sowie das Beitreten von Franky. Wie immer bin ich aber nun auf die eigentlichen Details gespannt, welchen dazu führen. Los geht’s!
Long Ring Long Land
Dies mag vielleicht das erste L sein, welches One Piece einstecken muss. Wenn man mich fragen würde, ob G-8 oder Long Ring Long Land ein Filler-Arc wäre, würde ich mich ohne Frage für letzteres entscheiden. G-8 ist eine Zusammenfassung an Allem, welches One Piece großartig macht, während Long Ring Long Land… ein eher mittelmäßiger Tournament-Arc ist.
Die Strohhut-Piraten landen auf Long Ring Long Land, einer Insel, auf welcher alles lang ist. Es gibt keine Hunde, sondern Huuunde, kein Pferd, sondern ein Pfeeerd. Es gibt eine volle Seite, wo zuerst Luffy, dann Chopper und am Ende Usopps Reaktion auf die laaangen Tiere gezeigt wurde, während die Gesichter selbst immer länger wurden. One Piece kann so unglaublich lustig sein, allerdings will ich nicht alles mit Bildern voll klatschen. Es wird relativ schnell der “obligatorische” Konflikt eingeführt. Long Ring Long Land besteht eigentlich aus zwölf aneinander geketteten Inseln, dessen Übergänge man aber nur alle zehn Jahre begehen kann, weil sonst das Wasser zu hoch steht und den Weg versperrt. Die Piraten lernen einen alten Mann kennen, welcher seit vielen Jahren auf der selben Insel feststeckt und nun mehrere Inseln von seinen Nomaden-Stamm entfernt ist.
“Cool, Luffy und seine Crew werden also wahrscheinlich den alten Mann helfen, um zu seinen Stamm zurückzukommen, treffen auf den Villain des Arcs, welcher die besonderen Umstände der Insel ausnutzt, um an mehr Macht zu kommen, besiegen ihn und verlassen nach passender Pointe die Insel”… dachte ich. Stattdessen tauchen die Foxy-Piraten auf und fordern die Strohhut-Piraten zu einem Davy Back heraus.
Der Davy Back Fight ist in sich selbst eine nette Idee. Piraten treten in drei Wettkämpfen gegeneinander an und nach jeder Runde kann der Gewinner auf entweder ein Symbol oder ein Crewmitglied des Gegners Anspruch nehmen und somit effektiv Crewmitglieder voneinander klauen. Dies ist, was zum Großteil im Arc passiert. Die Wettkämpfe mögen zwar spaßig sein, aber weiß man bereits ganz genau, wie sie ausgehen werden, besonders weil die finale Aussage nie wirklich in Frage stand. Selbstverständlich wird keiner der Strohhut-Piraten zulassen, dass eines der Mitglieder geklaut wird, egal wie schwer der Kampf wird #AfroPower.
Dazu kommt, dass die Foxy-Piraten nicht besonders interessant sind. Ihr Ding ist, dass sie schummeln, tricksen und nicht fair spielen. Es wäre interessant gewesen, würde es sich um eine Crew handeln, welche tatsächlich Crewmitglieder braucht oder eine andere Motivation hätte. Besonders frustrierend ist es, dass essentiell nichts fungierendes in diesen Abschnitt passiert. Entferne den Davy Back Fight und nichts wichtiges fehlt. Man ist nicht klüger und definitiv auch nicht schlauer. Selbst der eigene Anime-Filler macht es besser, indem nach einem der Wettkämpfe das Pfeeerd des alten Mannes zurückgeholt wurde, welches immerhin etwas hermacht.
One Piece nimmt wieder etwas Fahrt auf, nachdem ein Admiral der Marine auf der Insel auftaucht und dem alten Mann hilft das Meer zu überqueren, indem er dieses zufriert. Außerdem warnt er die Strohhut-Piraten vor Robin und, nachdem Luffy sich dies nicht anhören wollte, besiegte er sogar einen Großteil der Crew, wobei man dies bereits schon als Vorreiter des nächsten Arcs betrachten kann.
Water 7
Kino. Peak fiction. 10/10. Vielleicht ist es der Kontrast zum vorherigen Arc, aber meine Gute kann One Piece gut sein. Ich habe überlegt Water 7 und Enies Lobby zusammen zu betrachten, da beide quasi inhaltlich nicht voneinander getrennt werden können, allerdings ist Water 7 bereits voll genug und sind die beiden Arcs wegen unterschiedlichen Gründen großartig.
Kurz vor Long Ring Long Land bereits angesprochen, steht ein alter, aber auch neuer Charakter im Fokus: Die Flying Lamb (Merry Go). Seit Syrup Village begleitet sie die Strohhut-Piraten und hat dabei selber einiges einstecken müssen. Die starken Gewässer bei Reverse Mountain, Wapol hat wortwörtlich einen Bissen aus ihr genommen und in Skypea musste Chopper sogar den gesamten Mast abreißen, um ein Feuer zu verhindern. Usopp mag zwar den provisorischen Zimmermann spielen und der “Klabautermann” selbst hat bereits Hand angepackt, doch wird beschlossen nach Water 7 zu segeln, um der Flying Lamb einer Generalüberholung zu unterziehen.
Ab hier wird es schwer bei nur einen Thema zu bleiben, da alles in diesen Arc stark miteinander verbunden ist und One Piece besonders hier seine Stärke zeigt, schnell zwischen Perspektiven mehrerer parallel verlaufender Geschichten zu wechseln.
Nachdem die Bande das Gold aus Skypea in Geld umgetauscht haben, begeben sie sich zur Schiffswerft Galley-La. Dort werden sie innerhalb kürzester Zeit von zwei Schicksalsschlägen getroffen. Die Franky-Familie attackiert Usopp und nimmt den Strohhut-Piraten einen Großteil des Geldes ab und einer der Galley-La Arbeiter überbringt die schlechte Nachricht, dass die Flying Lamb nicht mehr zu reparieren ist.
Ein Teil der Bande besiegt daraufhin die Mitglieder der Franky-Familie und nimmt dessen Haus auseinander, doch müssen sie sich folgendes eingestehen: Das Geld ist weg und die Strohhut-Piraten werden sich von der Flying Lamb trennen müssen.
Dies trifft besonders Usopp, welcher sich selbst die gesamte Schuld für die momentane Situation zusteckt, sehr hart. Jeder besitzt besondere Erinnerung an die Flying Lamb, doch gilt dies besonders für Usopp, war die Flying Lamb schließlich ein Geschenk von Kaya und war er der festen Überzeugung, dass sie mit der Flying Lamb die Grand Line überqueren. Die Entscheidung die Flying Lamb durch ein neues Schiff auszutauschen, mag vielleicht der erste richtige Konflikt innerhalb der Bande sein. Niemand will das Schiff verlassen, aber man kann sich nicht der Realität widersetzen und als Kapitän trifft Luffy die schwierige Entscheidung. Luffy mag in diesen Sinne bereits alle Schritte der Trauer durchgangen haben, während Usopp sich noch in Verleugnung wiegt. Dieser Meinungsunterschied sorgt dafür, dass Usopp die Crew verlässt und Luffy zu einen Kampf um die Flying Lamb herausfordert.
Normalerweise bin ich kein Freund von solchen Situationen, da sie Drama aus einer Situation schöpfen, wo es keinen wirklichen Konflikt gibt, oder dem ganzen nur ein Missverständnis zu Grunde liegt. Hier ist es aber nicht der Fall. Luffy und Usopp sind beide bei vollem Gewissen und sind sich der Konsequenzen ihrer Entscheidungen bewusst und es fühlt sich für beide Charaktere irgendwie realistisch an so zu handeln. Es ist eine emotionsgeladene Szene, bei welcher es scheinbar nur Verlierer geben kann.
Der nächste Tag rückt an und die beiden treten gegeneinander an. Man mag vielleicht sagen, dass der Ausgang sehr offensichtlich ist und ich würde sogar darauf bestehen, dass genau dies der Punkt ist. Usopp war nie wirklich ein Kämpfer, aber zeigt er hier sein volles Potential gegen Luffy. Er ist ein Scharfschütze, auch wenn er es noch nicht oft unter Beweis stellen konnte und schreckt er auch nicht vor dem Benutzen der Dials aus Skypea zurück.
Für einen Augenblick könnte man sogar meinen, dass Usopp die Oberhand besaß, doch wie bereits gesagt, war der Ausgang dieses Kampfes nie wirklich eine Frage. Usopp wird von den Strohhut-Piraten ausgeschlossen, weniger wegen dem Willen die Flying Lamb zu behalten, sondern wegen des sich Widersetzen des Kapitäns. Um straight up etwas aus einem Video über diesen Arc zu stehlen: Für den Großteil der Zeit wirkte die Crew weniger wie eine Gruppe Piraten, sondern wie eine Familie auf Reisen. In diesen Moment musste Luffy das erste Mal beweisen, dass er der Kapitän dieser ist.
Die zweite und wichtigste Komponente dieses (und nächsten) Arcs ist Robin. Im Gegensatz zu allen anderen Mitgliedern, hatte Robin noch nicht ihren eigenen Arc — Der Moment, welcher sie als Mitglied der Strohhut-Piraten untermauert. In Alabasta ging es um Vivy; Robin hat sich so gesehen nur aus Spaß der Crew angeschlossen, nachdem Crocodile besiegt wurde. Und obwohl dieser Moment fehlte, blendete sie sich ohne Probleme in die Crew ein und man merkt, wie sich langsam eine emotionale Verbindung zwischen ihr und allen aufbaut… und es ist jene Verbindung, welche ihr zum Verhängnis wird.
Am Ende von Long Ring Long Land wurde bereits auf ihre Vergangenheit verweist und dass sich die Piraten, laut einem der Marine-Admiräle, wegen ihr zersplittern würden. In Water 7 wird Robin von Cipher Pol 9 aufgegriffen und tritt scheinbar ohne Grund aus den Strohhut-Piraten aus. Am nächsten Tag wird sie daraufhin beschuldigt ein Attentat auf Eisberg, den Bürgermeister von Water 7 und Boss von Galley-La, verübt zu haben, welches ebenfalls den Rest der Piraten in Schwierigkeiten bringt. Eisberg überlebt aber und Luffy und der Rest der Crew wollen der Situation auf den Grund gehen und Robin daraufhin konfrontieren. Wie sich herausstellt, ist Robin, mitsamt vier verkleideten Personen, verantwortlich für das Attentat und hier ist, wo ich den strukturellen Aufbau des Arcs wirklich loben muss.
Bis zu diesen Zeitpunkt war es klar, dass Franky und seine Familie die Antagonisten des Arcs sein sollen, während Galley-La den Strohhüten friedlich gesinnt sind. Franky stahl das Geld und seine Gefolgschaft haben Usopp fast tödlich verletzt, während Galley-La ihnen anbot ein neues Schiff zu bauen und ihnen sonst unter die Arme half. Hätte ich also nicht gewusst, wer sich unter den maskentragenden Roben verstecken würde, wäre dies ein ziemlich harter Twist geworden. Es sind nämlich niemand Geringeres als drei der prominentesten Mitarbeiter aus Galley-La und einer von Frankys Freunden, welche am Ende sogar Galley-La niederbrennen.
Dies ist auch der erste Moment, bei welchen es zu einen richtigen Kampf in diesen bisher nur mit soliden Drama gefüllten Arc kam… und die Strohhut-Piraten verlieren. Water 7 ist verglichen mit den Rest von One Piece recht ernst und dies zeigt sich auch in den enthüllten Antagonisten. Diese sind nicht nur stark, sondern bringen auch ein gewisses Gewicht mir ihren Taten einher. Während es hin und wieder aussichtslos für Luffy und Co. aussah, konnte man sich immer sicher sein, dass sie es schon irgendwie geschaukelt kriegen. Nicht hier. Es war eine blanke Niederlage und mit ihr kam die bedrückende Erkenntnis, dass nicht nur Robin, sonder auch die Freundschaft mit ihr, den Piraten entzogen wurde.
One Piece wäre aber nicht One Piece, wenn sich die Piraten geschlagen geben würden. Schnell enthüllt sich der Grund für Robins plötzlichen Sinneswandel und es wird beschlossen sie aus den Fängen Cipher Pols zu befreien. Zusammen mit den unschuldigen Arbeitern von Galley-La und der Franky-Familie fahren Sie Richtung der Hochburg der Marine – Enies Lobby. Außerdem, ich bin so ein Sucker, wenn sich verschiedene Gruppen für ein gemeinsames Ziel zusammentun. Shoot that stuff straight into my veins!
Technisch gesehen beginnt der nächste Arc erst ab der Ankunft der nächsten Insel, allerdings zähle ich den Rest des Water 7 Arcs irgendwie dazu. Der Kampf auf der Puffing Tom ist, was man von One Piece inzwischen erwarten kann. Um ehrlich zu sein war ich aber kein Fan davon, da alles, trotz der Ernstigkeit, wieder leichter genommen wurde. Besonders der Kontrast zwischen den kleinen Antagonisten und was wir nur kurz davor in Water 7 erlebt haben, ist wie Tag und Nacht.
Stattdessen will ich lieber noch über ein paar generelle Sachen sprechen. Water 7 selbst ist eine der interessanteren Inseln, welche man bisher erblicken durfte. Es ist wie ein teilweise vertikal angelegtes Venedig, also optisch sehr ansprechend. Außerdem bin ich ein großer Fan der Metapher, welche diese Insel darstellen soll. Water 7 sinkt stetig, doch bauen dessen Bewohner immer auf den untergegangenen Teil auf und halten so die Insel über Wasser. De facto, egal wie schlimm die Situation wirkt, soll man nicht aufgeben und das beste aus der Situation zu machen. Ähnlich gilt es mit der Aqua Laguna, welche parallel zu Water 7 und Enies Lobby verläuft und immer den momentanen dramatischen Stand widerspiegelt. Ihr Regen, welcher wie Tränen auf die Flying Lamb tropft ist einfach nur *Chef’s Kiss*.
Was ebenfalls noch anzumerken ist, dass Eiichiro Oda ein unglaubliches Verständnis über sozio-politische Themen besitzt. Einiges kam bereits durch seine Kommentare in den SBS Questions Corners durch, aber mit der Vergangenheit von Franky und Eisberg zeigt One Piece ein und für alle Male, das es sehr wohl politisch ist und was zu sagen hat. Einmal gibt es Tom, Frankys und Eisbergs Lehrer, welcher nochmal das Thema von Diskriminierung gegenüber Fischmenschen und politischer Verfolgung aufgreift, das Ausnutzen von Macht von Personen in höheren Stellungen und am wichtigsten, das Potential von Waffen und Sachen, welche nicht als Waffe gedacht waren. Ernsthaft, dass Frankys Schiffe als Waffe missbraucht wurden ist so ein effektives Beispiel für Verantwortung und Machtmissbrauch, dass man es glatt im Philosophie-Untericht besprechen könnte. Tom mag zwar nur ein kleiner Teil in der Geschichte von One Piece gewesen sein, repräsentiert er aber einen guten Teil dessen Aussagen… Dieser Arc ist so gut geschrieben.
Zurück zur eigentlichen Story. Bevor die Truppe aber in Enies Lobby ankommt, betritt eine weitere unbekannte Person das Rampenlicht und eilt zur Hilfe.
Enies Lobby
Wenn Water 7 der Auftakt war, dann ist Enies Lobby der fulminante Abschluss… dabei bin ich nicht einmal so ein großer Fan von diesen. Für einen Großteil wird einfach nur gekämpft, aber es sind die vielen kleinen Momente zwischen diesen Kämpfen, welche einen schönen Bogen um den gesamten Geschichtsstrang ziehen.
Fast alle Charaktere bekommen neue Attacken, ganz voran Luffy mit seinem Gear Two.
Ist es ein wenig schade, dass man als Leser nicht sieht, wie die verschiedenen Techniken entwickelt wurden? Vielleicht ein wenig, aber deren Impact in den Kämpfen ist es definitiv wert. Der Kampf zwischen Luffy und Bruno war genauso eine Machtdemonstration, als auch die semi-finale Ansage gegen die Marine und Weltregierung, sowie der Entschluss Robin zu retten.
Der Grund warum Robin sich von der Crew entfernt hat ist, dass solange sie selbst in der Nähe ist, die Strohhut-Piraten immer in Gefahr schweben, wie auch später durch den Buster Call verdeutlicht. Ein einfacher Akt der Selbstaufopferung, doch jeder sieht durch diese leichte Charade hindurch. Am Ende von Alabasta sagte Robin, dass sie für nichts mehr zu leben habe, doch seitdem sie sich den Piraten angeschlossen hat, sah man, wie sie wieder Freude am Leben entwickelte und nach Luffys erfolgreicher Demonstration hören wir, als auch die Strohhut-Piraten endlich die Worte, welche Robin nur allzu lange verdrängen musste: “Ich will leben!”. Mit allen ungeklärten Frage aus dem Weg geräumt, kann der Kampf nun beginnen.
Wie bereits erwähnt sind die Kämpfe nicht ganz so mein Ding gewesen und auch bin ich kein Freund von der weniger ernsten Aufmachung. Die CP9-Mitglieder aus Water 7 sind immer noch bedrohlich, aber wirken die restlichen Mitglieder, verglichen mit ihnen, wie ein Witz. Besonders Spandan, welcher als Antagonist für sowohl Water 7 als auch Enies Lobby agiert, wirkt so over-the-top böse und sadistisch, dass man ihn nicht wirklich ernst nehmen kann, wobei es immer noch sehr befriedigend ist, wenn ihm Robin eventuell die Visage poliert. Es gab aber auch definitiv Highlights: Sogeking (Sniper King), welcher den zwei Riesen der Marine von seiner Begegnung mit den Riesen auf Little Garden erzählt und alle kollektiv ihr gesamtes Vertrauen in die Strohhut-Piraten stecken war Shounen at its peak.
Es ist auch hier, dass wir endlich Robins Vergangenheit erfahren und oh Junge ist es ein fettes Brett zum schlucken. Bisher gab es immer nur mehrere Andeutungen, dass die Weltregierung, sowie die Marine als ihre Exekutive, ein klein wenig ihre Macht ausnutzt, um nicht so gute Dinge zu machen. In der Welt von One Piece gibt es eine hundert Jahre lange Lücke in der Geschichte, welche es verboten ist nachzuforschen. Die einzigen Aufzeichnungen dieses Jahrhunderts befindet sich auf den in der Welt verstreuten Poneglyphen, dessen Inschrift, außer Robin, niemand mehr lesen kann.
Einen ähnlichen Schicksal hängt Franky hinterher, welcher mit den Besitz der Plänen für eine alte Waffe beauftragt wurde, nachdem sie zuerst von Tom in Eisbergs und schließlich in seine Hände gelangten. Es ist in einen Gespräch mit Franky, dass ihre Motivation für die Suche nach den Poneglyphen deutlich wurde und welche Implikationen dies für sie und die Welt hat und Franky die Pläne daraufhin verbrennt, damit sie nicht in die Hände der Weltregierung fallen können. Ein unglaubliches Vertrauen zwischen zwei bis dahin fremden Menschen.
Währenddessen bei den Strohhüten: Wenn Luffys Kampf mit Bruno der erste Schritt war, dann war folgende Aktion der Todesstoß.
One Piece legt besonderen Wert auf die Bedeutung von Flaggen. Es ist nicht nur ein Symbol, welches anderen zeigen soll, wer man ist, sondern auch etwas, welches mit Stolz in der Luft wehen soll. Sie ist das Sinnbild für die Crew, welche unter ihr segelt. Das Abschießen der Flagge war die offizielle Kriegserklärung gegen die Weltregierung und das Ablehnen von allem, welches sie repräsentiert. Ich kann es nicht genug betonen, aber wer denkt One Piece sei “unpolitisch”, scheint One Piece nicht zu verstehen.
Es mag ein wenig unfair sein, aber ich würde den Großteil des restlichen Arcs mit den Kämpfen gegen die CP9-Mitglieder beschreiben. Wirklich bemerkenswert war dabei nur der Kampf zwischen Luffy und Lucci und das auch nur aufgrund seiner nie bis daher gesehenen Größe. Der andere große Punkt sind die Ereignisse im Buster Call und wie sich die Piraten aus dieser brenzligen Situation retten, wobei die genaue Location dort zu sehr interessanten Szenen führte. Enies Lobby mag zwar am Ende zerstört sein, aber wird es scheinbar nicht das letzte Mal sein, dass wir diesen Ort besuchen und von einer anderen Seite sehen, wenn ich die zukünftigen Arc-Namen richtig deute.
Schlusslicht ist folgendes: Robin und Franky werden gerettet, CP9 besiegt und alle entkommen den Buster Call. Selbst die Flying Lamb bekommt noch einmal einen Auftritt, indem sie wie von Zauberhand ihren Weg nach Enies Lobby gefunden hat und die Strohhut-Piraten ein letztes Mal vor den Stürmen des Meeres rettet. Auf den Weg zurück nach Water 7 verabschieden sich die Piraten endgültig von ihren Schiff und geben ihr eine Seebestattung, wodurch sich der Kreis schließt, mit welchen Water 7 begonnen hat.
Auch wenn ich Enies Lobby selbst nicht besonders von den Ereignissen mochte, kann ich nicht abstreiten, was für eine thematische Abgeschlossenheit sich am Ende des Arcs ergeben hat. Mich würde es überhaupt nicht wundern, wenn Water 7 und Enies Lobby als eine der besten Narrativen in One Piece eingehen werden, den bis zu diesen Zeitpunkt ist es eindeutig der Gipfel an was One Piece sein kann.
Post-Enies Lobby
Post-Enies Lobby muss für Leute in 2007 echt hart gewesen sein. Auch wenn man es aufgrund seiner Länge auf den ersten Blick nicht glauben mag, ist One Piece ähnlich wie Attack on Titan ziemlich solide gepaced, wenn man es nur auf der Makro-Ebene betrachtet. Natürlich ziehen sich einzelne Momente, besonders bei den Kämpfen, aber davon abgesehen fühlen sich *looks at notes* 46 Bände irgendwie nicht besonders falsch an, wenn man das Ausmaß von One Pieces Welt in Betracht nimmt, weshalb es ein wenig merkwürdig wirkt, dass One Piece in Post-Enies Lobby beinahe zu einem kompletten Stillstand kommt und sich Zeit zum verschnaufen gönnt.
Die Strohhut-Piraten ruhen sich verdient in Water 7 aus, Luffys Großvater, welcher sich als ein hochrangiger Marine-Soldat herausstellt, leistet ihnen mitsamt Koby und Helmeppo aus *looks at notes* dem allerersten Arc einen Besuch statt und auch so bekommen wir ein wenig für mich gern gesehene Exposition.
Dies soll aber auch nicht heißen, dass nichts passiert. Shanks taucht seit geraumer Zeit wieder auf und trifft sich mit Whitebeard und Luffys Bruder Ace fängt einen Kamnpf mit Blackbeard an, dessen Ende erst viel später aufgedeckt wird. Es liegt vielleicht näher diesen Arc als Build-Up für die kommenden Sagen anzusehen, welches mir tatsächlich sehr recht ist. Ich bin mir fast sicher, dass mir eine komprimierte Version von One Pieces Ereignissen eher liegt, als eine vollkommen ausgespielte Geschichte, auch wenn ich diese volle Geschichte sehr mag. One Pieces Welt und Geheimnisse sind eine der Aspekte, welche mich dazu treiben immer weiterzulesen, weshalb ich diesen Arc unter keinen Umständen als verschwendete Zeit abstempeln würde.
Ein schönes Detail, welches mir erst später auffiel, ist dass Robin nun alle Strohhut-Piraten beim Namen nennt und nicht mehr nach ihren Rollen. Aus Kapitän wurde Luffy, aus Navigator Nami und aus Schwertkämpfer und Koch wurde Zorro und Sanji. Es zeigt ihre kleiner werdende Distanz zu den anderen und dass sie sich selber nun endgültig als einen richtigen Teil der Strohhut-Piraten ansieht.
Währenddessen bauen Franky und Eisberg den Piraten ein Schiff, mit wessen sie die Grand Line bereisen können. In dieser Zeit muss sich Franky auch eingestehen, dass er mit Luffy und Co. auf Reisen gehen will. Dies bemerken ebenfalls die Mitglieder der Franky-Familie und führen mit den Strohhut-Piraten einen Plan durch, Franky sich diesen anzuschließen… indem sie seine Hosen klauen und nackt durch Water 7 jagen. Um ehrlich zu sein kann auch ich bei so einen kindischen Humor lachen, wobei wir mal kurz ignorieren, dass Robin ihm wortwörtlich bei den Eiern hatte… das tat selbst nur beim Lesen weh. Die Strohhut-Piraten haben endlich ihren Zimmermann und mit einem zurückgekehrten Usopp im Schlepptau kann nun auch der nächste Nächste Schritt auf der Grand Line beginnen; Und das alles in ihren neuen Schiff.
Verstreute Gedanken
Was für eine Saga. Ich belächele immer diejenigen, welche darauf beharren, dass etwas später besser wird. One Piece war bereits am Anfang gut, aber damn ist es einen weiten Weg gekommen. Würde ich Water 7 als einen Grund nennen One Piece anzufangen? Wahrscheinlich nicht. Es baut auf Jahren an Arbeit auf und lässt sich nur wirklich wertschätzen, wenn man bei der ganzen Reise dabei war, weshalb man es auch nicht in einen Vakuum empfehlen kann… was schade ist, denn eine ähnliche Geschichte außerhalb des Kontext von One Piece würde bestimmt eine Menge Leute beeindrucken.
Dieser Post hat ein wenig auf sich warten lassen. Es liegt aber tatsächlich nicht (unbedingt) an der Länge von diesem, sondern weil ich einfach nicht angefangen habe, stattdessen vier andere Posts geschrieben habe und nicht wusste, wie ich alles nach Long Ring Long Land überhaupt anfassen sollte. Teehee. Außerdem war ich wohl der Meinung eine halbe Zusammenfassung für alles zu schreiben, aber auch gleichzeitig viele Sachen gar nicht zu erwähnen… Um ehrlich zu sein, wurde ich den beiden Arcs nicht wirklich gerecht. Vertraut mir also einfach, dass ich beide unglaublich wertschätze und nicht aufhöre zu sagen, dass One Piece gut ist, jetzt wo ich es zum ersten Mal richtig lese. Bis zum nächsten Mal mit der Thriller Bark Saga.
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