Pokémon – Der Film: Geheimnisse des Dschungels

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Ach ja, die Pokémon Filme sind eine interessante Sache. Bis zum Sonne und Mond Anime waren sie immer diese Begleitstücke, welche zu unbestimmten Zeitpunkten neben der Serie liefen. Dies änderte sich mit Pokémon – Der Film: Du bist dran!, einer Art Reboot der Geschichte um Ash und Pikachu, welches die nachfolgenden Filme von der Serie abtrennt und diese stattdessen Ash folgen, wie er vereinzelnte Ereignisse in der Pokémon-Welt erlebt. Pokémon – Der Film: Die Macht in uns zeigt die Abweichung von den früheren Filmen ganz gut. Während die grundlegende Prämisse dem altbekannten Schema ähnelt (Einen neuen Ort besuchen und sich in anderer Leute/Pokémon Angelegenheiten einmischen), ist der Fokus und die Ausführung wie Tag und Nacht.

Ash ist sein eigener Charakter und die Charakterisierung ist vollkommen abgekapselt von der aus dem Anime. So sehr ich seine Art in Sonne und Mond lieb habe, muss ich gestehen, dass Ash aus den neuen Filme die wahrscheinlich spaßigste Iteration ist. Just look at this happy good boy. Dazu kommt, dass Ash nun eher ein Teil der Geschichte ist und nicht unbedingt der “Held”, mit einen größeren Fokus auf anderen Charakteren. Ich bin der Meinung, dass Pokémon in erster Linie eine Welt ist, welche keinen “richtigen” Plot braucht, da die “alltäglichen” Geschehnisse in dieser Welt bereits für genügend Material sorgen und die neuen Filme fangen diesen Geist besser ein, als ein Großteil der älteren Filme.

Pokémon – Der Film: Geheimnisse des Dschungels zeigt uns in einer, vielleicht nicht komplett neuen, aber definitv herzhaften Weise, den wichtigsten und immer wieder aufkommenden Aspekt des Franchises: Das Band zwischen Mensch und Pokémon.

Koko wurde als Kind von einem Zarude gefunden und groß gezogen und die Beziehung zwischen Koko und Zarude bildet das Fundament für dem Film. Die beiden fühlen sich wie eine echte Familie an, sowohl in den guten, als auch in den schlechten Zeiten. Zarude ist unironisch ein großartiger Vater, obwohl er selber im Laufe der Geschichte mit dieser Idee zu kämpfen hat. Der Anfang des Film ist fast komplett den beiden gewidmet und zeigt, wie wichtig sie einander sind durch die Art wie sie mit einander reden und interagieren. Es bringt dieses Stück in meinen Unterbewusstsein zum lächeln, welches sich ebenfalls wünscht ein Vater zu sein. Wirklich gutes Zeugs.

Die Beziehung zwischen Ash und Koko ist ebenfalls großartig sich anzuschauen. Selbst wenn sie kaum die gleiche Sprache sprechen, verbindet beiden die Liebe zu Pokémon. Freundschaft ist bei weitem kein neues Konzeopt für Pokémon, aber ist es dennoch schön es so solide ausgeführt zu sehen.
Freundschaft ist aber nicht nur bei den Menschen ein Thema, sondern auch bei den Pokémon des Dschungels. Neben dem unglaublich süßen und lustigen Raffel, welches Koko begleitet, steht die Beziehung der andere Zaraude im Fokus. Die Zaraude des Dschungels folgen einem “Gesetz des Dschungels”, welches sowohl andere Pokémon abschreckt, als auch dafür sorgt, dass das Zaraude, welches sich um Koko kümmert, von der Herde ausgestoßen wird. Die Idee dieses “Gesetzes” wird dynamisch in Frage gestellt und endet schon fast, wie zu erwarten, mit einen fulminanten Power of Friendship-Moment gegen den Antagonisten dieses Films.

Dr. Zett ist… in Ordnung. Ich bin mir nicht sicher, ob der Film einen klassischen Antagonisten gebraucht hätte, da der Konflikt um Kokos Identität bereits genügend Tiefe beinhaltet und das Ende nur indirekt etwas mit diesen zu tun hat, aber hätte man es ebenfalls auch viel schlechter machen können. Dr. Zett ist nicht unbedingt böse, als eher besessen von einer Idee, welche er um alle Fälle erreichen will, etwas welches zwar vielleicht ein wenig plötzlich kam, aber nicht unbedingt einen starken negativen Eindruck hinterlässt. Mir gefällt aber, wie seine Mitarbeiter sich sofort hinter Ash und Koko stellen, als er angefangen hat am Rad zu drehen und man am Ende sieht, wie auch sie später mit dem Pokémon zusammen arbeiten… der Mecha Kampf rechtfertigt aber seine Existenz wieder. Das war einfach nur cool.

Aufgelockert wird der Film durch eine gute Menge Comedy. Wie bereits erzählt, sind Ash und Koko großartig zusammen und auch Team Rocket bekommt sein obligatorisches Scheinwerferlicht. Es ist eine Kunst sowohl ernst, als auch lustig zu sein und Pokémon schafft es öfters eine gute Mischung zu finden, ohne zu viel von beiden aufzutragen.

Auf der Produktionsseite der Dinge gibt es auch nicht viel zu meckern. Modernes Pokémon hält einfach eine hohe Messlatte und besonders die Charakteranimationen sind ein Hinblick. Koko, als auch die Pokemon, besitzen eine unglaublich starke Körpersprache, welche ihnen mehr an Persönlichkeit gibt, als Dialoge jemals könnten. Es ist ebenfalls spaßig sich Koko, Tarzan-style, durch die Umgebung bewegen zu sehen, vom Lianeschwingen bis zur Kletterakrobatik. Ohne großartig auf Kleinigkeiten einzugehen, sind die Hintergründe das einzige, worauf ich überhaupt sonst noch eingehen könnte. Sie sind wunderschön gezeichnet, detailliert und schenken den verschiedenen Orten Leben ein, doch bin ich kein großer Fan dieses Filters, welcher vorallem weit entfernte Sachen aussehen lässt, als wären sie auf vertrockneten Papier gemalt. Es ist kein starker Effekt , welcher auch nicht immer sichtbar ist, aber ließ er manche Szenen schlechter aussehen, als sie könnten.. was schade ist, denn der Filme hat einige atemberaubende Shots (Kann leider keine zeigen, da Netflix Screenshots untersagt).
Musiktechnisch ist mir außerhalb der Insert-Songs nichts groß aufgefallen. Das Lied der Zaraude ist einfach Hype, though.

Es ist schwer den Appeal dieses Filmes wirklich in Worte zu fassen. Auch wenn ich ein größerer Fan von Pokémon – Der Film: Die Macht in uns bin, kann Geheimnisse des Dschungels problemlos den gleichen Wunder bieten, welcher ersteren so eine gute Zeit gemacht hat und für alle, welche einen eher familiären Fokus in Pokémon sehen wollen, ist dieser Film absolut zu empfehlen.

Pokémon – Der Film: Geheimnisse des Dschungels ist verfügbar auf Netflix.


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